Der aus der damaligen Residenzstadt Neustrelitz stammende Ludwig Friedrichs betreibt in Wittenberge an der Elbe (Brandenburg) eine kleine Flussfischerei sowie Fischhandlung mit angeschlossener Lachs- und Aalräucherei. Damit ist FRIEDRICHS vermutlich nicht nur Deutschlands älteste Lachsräucherei, sondern sicherlich auch eine der ältesten Lachsräuchereien in Europa.

Am 09. Mai wird Ludwig Friedrichs mit nur 48 Jahren ertrunken in der Elbe aufgefunden. Wie zur damaligen Zeit üblich, übernimmt nun sein Sohn Gottfried – unterstützt durch seine Mutter Auguste – als ältestes von fünf Geschwistern das Unternehmen und führt es im Sinne von Ludwig weiter. Er nimmt sich dieser Aufgabe mit ganzem Herzen an und baut das Geschäft weit über die Grenzen von Wittenberge aus.

Gottfried Friedrichs erhält im März für seine Erfindung einer Transportkiste für lebende Aale den ersten Preis auf der 1. Berliner Markthallen-Ausstellung in Berlin-Schöneberg.

Bei seinem ersten Auftritt auf internationalem Parkett erhält der noch junge Gottfried Friedrichs auf der Internationalen Weltausstellung in Mailand die Goldmedaille für höchste Produktqualität.

Es ist die Zeit für Expansion und der Sitz der Firma wird somit nach Hamburg-Altona verlegt – am 16. Mai wird die Lachs- und Aalräucherei Gottfried Friedrichs, kurz FRIEDRICHS, aufgebaut.

FRIEDRICHS importiert erstmals Wildlachs aus Alaska – ein Produkt der Spitzenqualität, wofür die Marke FRIEDRICHS auch über ein Jahrhundert später immer noch in ganz Deutschland bekannt sein wird.

Es ist Zeit für Veränderungen – Gottfried Friedrichs überträgt die Firmenleitung seinem 38 Jahre alten Bruder Martin, während Gottfrieds anderer, jüngerer Bruder Ludwig Jr., auch Louis genannt, das Geschäft in Wittenberge weiterbetreibt.

Martin Friedrichs lässt erstmalig die beiden Marken „Fisch im Ring“ (am 29. August 1925) und „FRIEDRICHS“ (am 03. Juni 1926) eintragen, um so die Premiumqualität der Marke FRIEDRICHS auch in der Außenwahrnehmung zu schützen. Dazu wird in Hamburg-Altona das erste Kühlhaus aufgebaut.

Umfangreicher Ausbau der Kontakte nach Skandinavien und Alaska inklusive eines ersten, eigenen Büros in Seattle, USA.

FRIEDRICHS expandiert über Norddeutschland hinaus und wird damit in ganz Deutschland Marktführer für Räucherfischprodukte. Das Fischerei- und Räucherei-Geschäft in Wittenberge wird langsam zu Gunsten des aufkommenden Ausflugstourismus auf der Elbe aufgegeben: Louis stationiert das größte von drei Ausflugsschiffen in Wittenberge, die „Harmonie“.

FRIEDRICHS ist immer noch auch ein Fischereibetrieb und fischt in eigener Regie im griechischen Buru-See sowie im türkischen Baffa-See. Hier entsteht auch für die nächsten 25 Jahre ein eigenes Kühlhaus, um die Qualität auch damals schon auf höchstem Niveau zu halten. FRIEDRICHS ist unangefochtener Marktführer für Räucher-Aal und Räucher-Lachs.

Mit Beginn des zweiten Weltkriegs wird der Zugang zu Rohwaren wie Lachs und Aal schwierig. Im Laufe des Krieges muss FRIEDRICHS auf behördliche Anordnung Ersatz-Nahrungsmittel herstellen – die sogenannte „Fischpaste“ wird kein Renner.

Nach dem Krieg muss die komplette Produktion in der zerstörten Hansestadt wieder aufgebaut werden – Martin Friedrichs gelingt es, mit eigenen LKWs das Geschäft langsam wieder aufzubauen und an seine internationalen Kontakte anzuknüpfen.

FRIEDRICHS stellt 1951 erstmals auf der Anuga aus, der Leitmesse für den Lebensmittelhandel. Martin Friedrichs erhält 1953 das Bundesverdienstkreuz – eine Auszeichnung für seine Verdienste um die deutsche Fischwirtschaft.

Die schwierigen Aufbaujahre sind vorbei – die Firma wird als Kommanditgesellschaft weitergeführt und Martin Friedrichs gibt das Steuerrad ab: Der Mann seiner Tochter Hanne, Heinz Struck, wird zum persönlich haftenden Gesellschafter ernannt.

FRIEDRICHS ist als einer der wenigen Räuchereien in Europa auch immer noch Fischereibetrieb und so läuft 1955 der neue Fischdampfer „Martin Friedrichs“ vom Stapel.

FRIEDRICHS eröffnet einen Zweigbetrieb in Bad-Segeberg, da die Kapazitäten in Hamburg nicht mehr ausreichen.

FRIEDRICHS entwickelt erstmalig Portionspackungen für den deutschen Lebensmitteleinzelhandel und steigert damit langfristig die Absätze.

Erstmalig ist FRIEDRICHS auf der Grünen Woche in Berlin Aussteller und wirbt mit dem damals in ganz Deutschland bekannten Hamburger Fischmarkt-Verkäufer „Aale-Dieter“. Die von unserem Räuchermeister hergestellten Aale finden auch nach 100 Jahren noch reißenden Absatz.

FRIEDRICHS erhält den Innovationspreis der Deutschen Fischwirtschaft für die Entwicklung und Anwendung einer komplett neuartigen Vorschneidetechnik bei frisch geräuchertem Lachs. 1997 bringt FRIEDRICHS erstmalig den heute berühmten „Kodiak Wildlachs Geräuchert“ auf den Markt.

FRIEDRICHS ist der erste Anbieter eines Kühlregal-Platzierungssystems und die vierte Familiengeneration übernimmt mit den beiden Töchtern von Hanne Struck nun die Steuerung des Unternehmens.

FRIEDRICHS führt den ersten MSC-zertifizierten Räucherlachs in Deutschland ein.

Nachdem bereits in 2006 eine erfolgreiche Kooperation mit dem WWF gestartet wurde, um das Thema Nachhaltigkeit bei FRIEDRICHS greifbar zu machen, kooperiert FRIEDRICHS 2014 mit der wohl bekanntesten Köchin in Deutschland, Cornelia Poletto.

Im Dezember 2022 wird die Marke FRIEDRICHS an das Familienunternehmen TINEMA GmbH verkauft, um die Marke, ihre Innovationskraft und ihre Historie weiter zu pflegen.

Im November 2023 wird der neue Markenauftritt von FRIEDRICHS lanciert – die starke Tradition der Marke wird modern interpretiert, das Feuer wird weitergetragen.

Das 135-jährige Jubiläum steht in 2024 an – freuen Sie sich mit uns auf viele weitere Jahrzehnte voller Genussmomente und Manufaktur-Qualität mit FRIEDRICHS!